Themen: Staat

Roland Baader über Staatsgläubigkeit

Cover BrevierIn seinem Wirken hatte sich Roland Baader immer wieder dem Phänomen der Staatsgläubigkeit gewidmet und diese als eines der drängendsten Probleme unserer Zeit identifiziert. Die folgenden, hochspannenden Zitate stammen aus verschiedenen Publikationen und wurden systematisch im Roland Baader Brevier “Das Ende des Papiergeldzeitalters” gesammelt:

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Was ist Freiheit? – Von der Selbstzerstörung der Demokratie

freiheitDiesen Vortrag hielt Roland Baader zwar schon am 25. Mai 1994 anlässlich der „Schweizerzeit“-Generalversammlung in Zürich. Sein Inhalt ist jedoch nach wie vor von hoher Aktualität:

Kürzlich schrieb mir der Vorsitzende eines großen Freiberuflerverbandes: „Wir sind hier bei der Definition des Wortes «Freiheit» während einer Vorstandssitzung in Ratlosigkeit versunken und mussten feststellen, dass jeder etwas anderes darunter verstand.“ Ich bin sicher, dass es einem jeden von uns in einer vergleichbaren Situation ähnlich ergehen würde. Die Frage nach Wesen und Inhalt des Freiheitsbegriffes scheint recht einfacher Natur zu sein, und doch ist ihre Beantwortung – wenn überhaupt abschließend möglich – unendlich kompliziert.

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„Freiheit – eine Utopie?“


Warum auf sehr lange Sicht das Staatskonstrukt scheitern wird

Die Freiheit ist eine faktische Utopie. Sie ist keineswegs eine logische Utopie, sondern verdankt ihren – gemessen an den realen Zuständen in der Welt – utopischen Charakter der Tatsache, dass unsere Spezies das, was man „menschliche Schwächen“ nennt, vielleicht nie wird ablegen oder überwinden können. Die Theorie der Freiheit, das wissen wir spätestens seit Mises, Rothbard, Hoppe, Jasay und Rockwell, ist in sich schlüssig, also keineswegs utopisch nach den Maßstäben der Logik und der Erkenntnistheorie. Freiheit ist die einzig mögliche und einzig denkbare Bedingung für die Gestaltung des menschlichen Lebens jenseits von Sklaverei, Massenmord und Hungertod. Dies gilt jedenfalls für Gesellschaften, welche die Größe der Steinzeithorde überschreiten. Wenn dem so ist, warum leben die Menschen dann – diesem Faktum zum Trotz – nirgendwo auf dem Globus in völliger Freiheit?

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„Geld, Moral, Zivilisation – Ein Neuanfang ist vonnöten“

„Le Grand Diable d’Argent Patron de la Finance“, handkolorierter Kupferstich eines unbekannten Künstlers, Frankreich, frühes 19. Jahrhundert. Leute aller Berufe verfolgen den fliegenden Geldteufel.
„Le Grand Diable d’Argent Patron de la Finance“, handkolorierter Kupferstich eines unbekannten Künstlers, Frankreich, frühes 19. Jahrhundert. Leute aller Berufe verfolgen den fliegenden Geldteufel.

Wie wir aus den Studien des großen Ökonomen und Sozialphilosophen Friedrich August von Hayek wissen, tragen die drei Säulen einer jeden erfolgreichen Zivilisation die Namen Eigentum, Familie und Ehrlichkeit (Vertragseinhaltung). Man könnte das auch so formulieren: Freiheit und Zivilisation erfordern die allgemeine Gültigkeit einer bestimmten Moral.

Der Familie geht es an den Kragen

„Es ist eine Tatsache“, schreibt Hayek, „dass Freiheit ohne tief eingewurzelte moralische Überzeugungen niemals Bestand gehabt hat und Zwang nur dort auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden kann, wo zu erwarten ist, dass die Individuen sich in der Regel freiwillig nach gewissen Grundsätzen richten.“ Und an anderer Stelle schreibt er: „Ich glaube fest daran, dass für die Erhaltung unserer Zivilisation die Weitergabe von Anschauung und Moral durch die Familie absolut wesentlich ist.“ Genau diese Institution, die Familie, aber ist es, deren Zerstörung auf dem Herrschaftsprogramm des Staates steht, denn je mehr die Menschen auf den Staat angewiesen sind, desto größer und mächtiger kann er werden. Er fürchtet nichts mehr als Leute, die ihn nicht brauchen und sich selbst helfen können. Ein Autor (Vedran Vuk) hat das einmal in den kurzen Satz gegossen: „Der Tod der Familie ist das Leben des Staates“. Continue reading „Geld, Moral, Zivilisation – Ein Neuanfang ist vonnöten“

„Der Krieg gegen die Familie“

Roland Baader mit zwei seiner Kinder auf der Fähre im Urlaub auf Amrum

Einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, der Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek, hat sich einmal der Mühe unterzogen, in den Geschichtsbüchern über mehrere Jahrtausende hinweg zu eruieren, was erfolgreiche Gesellschaften von solchen unterschieden hat, die alsbald – in historisch relevanten Zeiträumen – wieder untergegangen sind. Er habe, so Hayek, drei Elemente gefunden, welche die erfolgreichen Gesellschaften charakterisiert hätten, nämlich der hohe Wert der Familie, der Schutz des Eigentums, und der Wettbewerb. Und alle drei Werte seien eng mit dem Wert der Freiheit verknüpft. Daraus kann man schließen: Wer die Familie zerstört, zerstört auch die Freiheit und den Bestand einer Nation. So wie man mit morschen Planken kein seetaugliches Schiff bauen kann, so kann man auch mit zerfallenden Familienstrukturen keine Gesellschaft vor dem Untergang bewahren. Diese Strukturen zerfallen derzeit in der westlichen Welt aber nicht aus Gründen einer Art „innerer Ermüdung“, sondern weil ein Krieg gegen sie stattfindet, ein Krieg des Staates gegen die Familie.

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Rezension: „Jörg Guido Hülsmann: Ordnung und Anarchie”

Rezension: „Jörg Guido Hülsmann: Ordnung und Anarchie”

Während seines langjährigen USA-Aufenthalts hat Jörg Guido Hülsmann, Professor für Volkswirtschaftslehre (jetzt Universität von Angers, Frankreich) fast nur in Englisch publiziert, zuletzt sein monumentales Werk „Mises: The Last Knight of Liberalism“. Gelegentlich sind jedoch auch deutsche Aufsätze für verschiedene Zeitschriften entstanden. Diese sind nun in einem Sammelband verlegt worden.

„Ordnung und Anarchie“ ist ein faszinierendes Buch. Vereint es doch – in allgemein verständlicher Sprache – grundlegende Bausteine der Theorie und Philosophie der Freiheit mit aktuellen Streiflichtern auf alltagspolitische Themen wie Rentenreform, Gesundheitsreform, Tarifautonomie, Steuern und Staatsschulden (um nur einige zu nennen). Der Autor steht fest, wie kaum ein anderer Denker der Gegenwart, auf dem Boden der Österreichischen Schule der Nationalökonomie sowie des philosophischen Rationalismus und der Katholischen Soziallehre. Letztere nennt er „den atemberaubenden Versuch, Himmel und Erde im menschlichen Handeln zusammenzubringen.“ (S. 8)

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„Vivisektion des Gutmenschentums“ – Teil II


Warum es nicht gut ist, den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben

Eigentlich ist die Sache ganz einfach. Wer den einen gegen ihren Willen nimmt und anderen gibt, bricht mit einem Rechtsprinzip — der Unverletzlichkeit des Eigentums. Wenn der Staat eine Legitimationsbasis hat, dann im Eigentumsschutz. Er schützt das Leben und die Unversehrtheit der Person sowie ihres rechtmäßig erworbenen Eigentums vor Übergriffen anderer — auch vor Übergriffen des Gewaltmonopolisten namens Staat selbst.

Was den Bürgern verboten ist, nämlich anderen unter Androhung oder Anwendung von Gewalt etwas wegzunehmen, kann nicht rechtmäßig sein, wenn der Staat es tut. Somit kann der Umverteilungsstaat, konsequent gedacht, niemals ein Rechtsstaat sein; denn seine vorgebliche Existenzberechtigung beruht auf systematischem Rechtsbruch.

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ROLAND BAADER-Brevier erschienen: “Das Ende des Papiergeld-Zeitalters – Ein Brevier der Freiheit”

brevier preview

Roland Baaders Vermächtnis – EIN BREVIER DER FREIHEIT

DAS ENDE DES PAPIERGELD-ZEITALTERS

Als einer der ersten warnte er vor Blasenwirtschaft und Schuldenbildung. In seiner klaren, bildhaften Sprache beschrieb er die Gefahren von ungedecktem Papiergeld und politischer Verantwortungslosigkeit. Roland Baader (1940-2012) war ein wortgewaltiger Anhänger der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Jetzt ist sein Vermächtnis in Buchform erschienen.

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“Sie geben falschen Alarm, Naomi Klein”

Der Kapitalismus untergrabe unsere Demokratie, verführe unsere Kinder, manipuliere die Wirtschaft — verkünden aktuelle Buchtitel.* Naomi Klein, für viele eine Kultautorin, spricht gar vom „Katastrophen- Kapitalismus“. So viel Einstimmigkeit schreit nach Widerspruch.

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