Themen: Friedrich A. von Hayek

Hans-Hermann Hoppe erhält die ROLAND BAADER-Auszeichnung 2019

Hans-Hermann-HoppeDas Institut für Austrian Asset Management (IfAAM) gibt bekannt, dass der Ökonom Hans-Hermann Hoppe die ROLAND BAADER-Auszeichnung 2019 erhält. Die Verleihung erfolgt am 23.11.2019 im Rahmen einer feierlichen Tagung des scholarium in Kooperation mit dem IfAAM-Institut in Wien – zum 70. Geburtstag von Hoppe und dem 70. Jahrestag des Erscheinens von „Human Action“ – dem Hauptwerk von Ludwig von Mises, das erstmals in deutscher Fassung vorgestellt wird.

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Die Erfolge des Liberalismus

04Folgenden Beitrag hatte Roland Baader im April 1995 als Vorwort zum von ihm herausgegebenen Buch “Die Enkel des Perikles: Liberale Positionen zu Sozialstaat und Gesellschaft” verfasst. Er ist auch heute noch von grosser Aktualität:

Der Liberalismus hat in Deutschland nie eine echte Chance zur vollen Entfaltung gehabt. Die hoffnungsvollen Ansätze im 19. Jahrhundert, die man an Namen wie Ludwig Bamberger und Eugen Richter festmachen kann, zerbrachen endgültig an der charismatischen Figur Bismarck und an dessen massen- und machtpolitisch geschickt konstruierter Sozialgesetzgebung.

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„Wie wir uns betrügen — Wohlfahrtsverwahrlosung“ (Teil 1)

Die Wohlfahrt westlicher Staaten scheint groß. Dennoch klagen viele. Sie fühlen sich betrogen. Das werden sie auch, aber anders, als sie denken. Eine neue Serie zum Thema.

Der Wohlfahrtsstaat ist ein Illusionsgebäude. Die Verfäl­schung der Begriffe — und somit auch des Denkens — ist zugleich Bedingung und Folge seines Wachstums. Das be­ginnt beim falschen Etikett „Solidarität“. Diese kann nur als freiwillige, individuelle Entscheidung ausgeübt werden. „Erzwungene“ oder „kollektive Solidarität“ ist ein Widerspruch in sich. Statt der angeblichen „Solidargemeinschaft“ erzeugt der Wohlfahrtsstaat rivalisierende Interessengrup­pen im Kampf um staatliche Zuwendungen und Privilegien.

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Du sollst produktiv sein!

Über die christlichen Wurzeln der Marktwirtschaft

In seiner „Ethik“ schreibt der katholische Theologe Romano Guardini, dass ausgerechnet Nietzsche konstatiert habe, der moderne Mensch wisse gar nicht, wie sehr er vom Erbe des Christentums zehre. „Alle unsere sittlichen Begriffe“, so Guardini, „alle sie begründenden Werte, alle unser Dasein tragenden individuellen wie sozialen Handlungen stehen ja doch im Erbgang des Christentums. Die Axiome der Unantastbarkeit der Person, … der Freiheit und Ehre jedes Menschen, … der grundsätzlichen Gleichberechtigung jenseits von Privileg und Begabung … die Wahrheit des Wortes und die Verlässlichkeit des Vertrages — das und vieles sonst enthält … die Wirkungen von vielen Jahrhunderten christlicher Gewissensbildung und Menschenformung.“ Guardini trifft hier einen wichtigen Punkt. Es ist plausibel, dass die Ideen der Unantastbarkeit der Freiheit, des Lebens, Denkens, Glaubens und des Eigentums einen religiösen Ursprung haben und erst später von liberalen Denkern aufgenommen und säkularisiert wurden.

Etwas plakativer formuliert kann man drei elementare Bedingungen einer freien Gesellschaft und somit auch deren wirtschaftlicher Verfassung — der Marktwirtschaft — benennen, die allesamt zugleich im biblischen Dekalog ihre Manifestation gefunden haben: 1. Unantastbarkeit des Eigentums („Du sollst nicht stehlen“ und „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut“), 2. Ehrlichkeit, und somit Verlässlichkeit des Vertrages („Du sollst kein falsches Zeugnis geben…“), und 3. die hohe Wertschätzung der Familie („Du sollst Vater und Mutter ehren…“). Im Jargon der modernen Soziologie könnte man von der Familie als der unerlässlichen Einübungsinstitution für die kulturelle Sozialisation einer jeden Person reden.

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„Geld, Moral, Zivilisation – Ein Neuanfang ist vonnöten“

„Le Grand Diable d’Argent Patron de la Finance“, handkolorierter Kupferstich eines unbekannten Künstlers, Frankreich, frühes 19. Jahrhundert. Leute aller Berufe verfolgen den fliegenden Geldteufel.
„Le Grand Diable d’Argent Patron de la Finance“, handkolorierter Kupferstich eines unbekannten Künstlers, Frankreich, frühes 19. Jahrhundert. Leute aller Berufe verfolgen den fliegenden Geldteufel.

Wie wir aus den Studien des großen Ökonomen und Sozialphilosophen Friedrich August von Hayek wissen, tragen die drei Säulen einer jeden erfolgreichen Zivilisation die Namen Eigentum, Familie und Ehrlichkeit (Vertragseinhaltung). Man könnte das auch so formulieren: Freiheit und Zivilisation erfordern die allgemeine Gültigkeit einer bestimmten Moral.

Der Familie geht es an den Kragen

„Es ist eine Tatsache“, schreibt Hayek, „dass Freiheit ohne tief eingewurzelte moralische Überzeugungen niemals Bestand gehabt hat und Zwang nur dort auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden kann, wo zu erwarten ist, dass die Individuen sich in der Regel freiwillig nach gewissen Grundsätzen richten.“ Und an anderer Stelle schreibt er: „Ich glaube fest daran, dass für die Erhaltung unserer Zivilisation die Weitergabe von Anschauung und Moral durch die Familie absolut wesentlich ist.“ Genau diese Institution, die Familie, aber ist es, deren Zerstörung auf dem Herrschaftsprogramm des Staates steht, denn je mehr die Menschen auf den Staat angewiesen sind, desto größer und mächtiger kann er werden. Er fürchtet nichts mehr als Leute, die ihn nicht brauchen und sich selbst helfen können. Ein Autor (Vedran Vuk) hat das einmal in den kurzen Satz gegossen: „Der Tod der Familie ist das Leben des Staates“. Continue reading „Geld, Moral, Zivilisation – Ein Neuanfang ist vonnöten“